Wir haben die Abreisezeit im Hotel bis zum Letzten ausgereizt und sind gegen 13 Uhr in Berlin aufgebrochen. Da ich von einer miesen Erkältung geplagt wurde, haben wir auf dem Weg aus der Stadt Hühnersuppe gekauft und es uns am großen Müggelsee gemütlich gemacht. Wir haben dort einen schönen Sonnenuntergang erlebt. Es gibt dort einige Möglichkeiten zum Baden, die wir aber leider nicht nutzen konnten, da es Abends doch recht kalt wurde.

Wir haben uns auf dem R1 oder auch Eurovelo 2 auf den Weg nach Osten gemacht. Die Radwege waren gut beschildert und ausgebaut. Unter anderem wurden wir durch den Ort Buckow geleitet, in dem wir das letzte Mal in Deutschland ein Lokal besucht haben. Es gab für uns Kaffee und Kuchen. Wir hätten gerne alle Cafés in diesem beschaulichen Örtchen getestet, aber uns hat es zur Grenze hingezogen.

Am Donnerstag, drei Tage nach unserem Aufbruch in Berlin, sind wir an dir Oder gekommen, die die Deutsch-Polnische Grenze bildet. Wir sind eine Zeit lang auf dem westlichen Oderdamm gefahren und haben schließlich bei Kostrzyn nad Odra die Grenze überquert.

Da wir in der Stadt etwas essen wollten, sind wir einen Umweg durch Kostrzyn nad Odra gefahren. Wir haben eine Art Hackbraten mit Getreide und Salat gegessen, was wirklich unglaublich lecker war und uns die Kraft für ein paar weitere Kilometer gegeben hat. Wir haben also von Donnerstag auf Freitag die erste Nacht in Polen im Wald geschlafen. Wir wurden von dem ein oder anderen Tier besucht und von den Hunden eines nahe liegenden Dorfes geweckt. Die Radwege, zumindest der R1 auf dem wir uns immernoch bewegen, sind auch hier gut ausgeschildert, allerdings gibt es kaum ausgebaute Radwege an den Straßen, deshalb fährt man meist einfach auf der Straße. Da der Radweg aber meist durch kleine Dörfer führt, ist außerhalb des Berufsverkehrs nur wenig los.

Wir haben einen strammen Tag vor uns, wir sind mit zwei Hosts verabredet, Kamil und Michalina wohnen im noch 83 km entfernten Miedzyrzecz. Die hügelige Landschaft fordert besonders mir einiges ab, doch wir kamen schließlich gut gelaunt bei den beiden an. Wir wurden mit einer Dusche und traditioneller Suppe belohnt. Anschließend luden uns Michalina und Kamil auch noch zum Essen ein und nahmen uns mit auf eine Hausparty bei ihren Freunden. Dort habe ich mich ein wenig mit polnischem Selbstgebrannten, den man angeblich niemals ablehnen darf, übernommen.

Da es mir am nächsten Tag wirklich nicht besonders gut ging, durften wir noch eine weitere Nacht bleiben. Den Tag haben wir sehr entspannt hauptsächlich in der horizontalen verbracht, sind aber Abends erst Eis essen und dann zum Fluss gegangen. Am Fluss haben wir uns mit Michalinas Schwester und ihrem Vater getroffen. Wir haben Würstchen über dem Lagerfeuer gegrillt und bis spät am Abend geredet.

Wir hatten eine sehr schöne gemeinsame Zeit, wir haben dort das erlebt, was wir uns für die Begegnungen unserer Reise wünschen.