Um 10:40 Uhr haben wir die Fähre nach Peenemünde genommen. Zu unserer großen Erleichterung sollte das Wetter von da an gut bleiben. Wir sind gegen Mittag auf den Usedom-Berlin-Radweg gefahren. Die erste Etappe zeigte, dass der GPS-Track, den wir hatten, nicht ganz der richtigen Route entsprach. Glücklicherweise waren zwei freundlichen Mountainbiker bereit uns dabei zu helfen unsere Fahrräder mit Gepäck über zwei Zäune zu heben, die den Weg versperrten. Anschließend haben wir uns mehr auf die Schilder, als auf die Navigation verlassen und sind an die Nordküste Usedoms gekommen. Dort war es recht hügelig, was zum Teil anstrengend war, aber auch einen fantastischen Blick aufs Meer ermöglichte.

Der Radweg führte uns kurz vor der polnischen Grenze nach Süden in Richtung Anklam. Nach einem langen Tag voller Gegenwind, haben wir eine Sehenswürdigkeit erreicht. Die historische Hubbrücke Karnin vor der Insel hat uns ein paar Kilometer Umweg eingebracht, aber der hat sich gelohnt. Ehemals war sie Teil einer Eisenbahnbrücke, die Festland und Usedom miteinander verband.

Der Weg durch Mecklenburg-Vorpommern blieb hügelig, reich an Feldwegen und schönen Ausblicken. Wir waren immerzu umzingelt von Windkraftanlagen. Es war ziemlich einfach hier Plätze zu finden, auf denen wir unser Zelt aufschlagen konnten, denn es gab eine Menge bewaldete Flächen. Das Wetter blieb zwar weiterhin meist gut, aber ab und zu hatten wir mit dem ein oder anderen Schauer zu kämpfen.

Doch dank dieser Wechselhaftigkeit, haben wir den ersten Regenbogen unserer Reise gesichtet und gleich fotografiert. Zu diesem Zeitpunkt waren wir bereits bei Angermünde.

Am kommenden Tag, dem vorletzten Tag dieser Etappe, haben wir Michael getroffen. Michael fuhr, wie wir, den Usedom-Berlin-Radweg. Wir saßen gemeinsam vor dem Supermarkt und haben uns über Berlin, die Wirtschaft, den BER und alle anderen Themen unterhalten, die uns zur Prokrastination des Weiterfahrens eingefallen sind. Schließlich haben wir uns aber doch noch auf den Weg gemacht.

Am nächsten Morgen haben Andi und ich gerade gefrühstückt, als Michael uns wieder über den Weg gefahren ist. Wir haben entschieden, die letzten Kilometer gemeinsam zu bestreiten und sind zusammen nach Berlin gefahren. Leider hatte kurz vor dem Ziel Michaels Hinterrad einen Platten und wir mussten den Zieleinlauf durch das Brandenburger Tor alleine machen.