Wir haben jetzt nach einiger Zeit im sicheren, warmen Bett wieder die erste Nacht wild verbracht. Das Wetter war zunächst eher schlecht. Vermutlich war das aber eine glückliche Fügung, da uns der Ostseeküsten-Radweg, dem wir zur Zeit folgen, direkt über die Promenade von Timmendorferstrand führt und diese bei gutem Wetter erheblich voller gewesen wäre. Zu unserer großen Freude wurde das Wetter aber gegen Nachmittag deutlich besser und als wir in Travemünde ankamen, war der Himmel wieder strahlend blau. Glücklicherweise blieb das Wetter jetzt tagelang so gut, deshalb konnten wir die Ostseestränden, an denen uns der Radweg vorbei führte, so richtig genießen.

Noch etwas können wir jetzt so richtig auskosten. Unsere Reise-Espressomaschine. Zugegeben: sie ist schwer und eigentlich überflüssig, aber den Luxus ab und an nach dem Essen einen frischen Espresso trinken zu können, sind uns bisher alle Widrigkeiten wert.

Unser Radweg führte uns nach Wismar und durch Rostock. Das Wetter blieb weiterhin fantastisch und wir schafften es unsere tägliche Strecke auf etwa 60 bis 70 km zu erhöhen. Auf unserem Weg haben wir ein fantastisches Fischbrötchen gegessen, wir waren in der Ostsee baden und haben ein paar wirklich nette Leute getroffen.

Außergewöhnlich war unsere erste gemeinsame Couchsurfing-Erfahrung. Wir haben uns mit Sandra aus Stralsund am Strand verabredet und dort gemeinsam die Nacht verbracht. Ohne Zelt, direkt an der Ostsee. Das war wirklich eine sehr schöne Erfahrung.

Am nächsten Tag haben wir unsere Sachen bei Sandra geparkt und konnten und in Ruhe Stralsund ansehen. Wir haben es uns bei Räucherwurst und Suppe gut gehen lassen und haben den Pausentag sehr genossen. Schließlich mussten wir uns von Sandra verabschieden. Wir sind ihr sehr dankbar für die Erfahrung, die bei unserem ersten Mal Couchsurfing so gut war.

Um 15 Uhr sind wir dann über Wanderwege nach Greifswald aufgebrochen, dort haben wir, wieder über Couchsurfing, eine Schlafgelegenheit bei Kirsten und ihrer WG gefunden.

Als wir dort ankamen haben wir gemeinsam gekocht und ein paar schöne Stunden mit Kirsten, Helena und Annika verbracht.

Am nächsten Morgen haben wir Greifswald besichtigt und sind kurz vor den ersten Regentropfen wieder in der WG eingetroffen um dann mit Reibeplätzchen gestärkt zu werden. Gegen 15 Uhr wurde der Regen immer heftiger und wir mussten mit uns kämpfen um tatsächlich den Aufbruch zu wagen. Wir hatten eine sehr schöne Zeit zusammen, wir haben viel Spaß gehabt und sind froh so gastfreundlich aufgenommen zu werden. Wir haben es schließlich rechtzeitig um 16 Uhr zur Öffnung der Hebebrücke in Wieck geschafft. Diese wird unmotorisiert stündlich für Schiffe geöffnet, die über die Ryck in den Greifswalder Hafen fahren möchten.

Völlig durchnässt sind wir am Fähranleger in Kröslin angekommen um am nächsten Tag die Fähre nach Usedom zu nehmen. Wir planen den Berlin-Usedom-Radweg komplett zu fahren und starten in Peenemünde. Unser Schlafplatz liegt auf einer Wiese in Hafennähe. Am nächsten Morgen ist das Wetter wieder fantastisch und wir können unseren neuen Streckenabschnitt mit großer Motivation starten.